Neues Infektzentrum am KSA Aarau gegründet
Infektionen gehören zu den häufigsten Komplikationen nach einer Operation. Implantate wie Knie- oder Hüftprothesen sowie Platten, Schrauben und Nägel, die bei Knochenbrüchen verwendet werden, sind anfällig für Infektionen. Kommt es zu solchen Komplikationen, sind zusätzliche Operationen, manchmal sogar ein Wechsel der Prothese oder Implantate notwendig und es kann zu langwierigen Behandlungen kommen. Aus diesem Grund ist am Standort KSA Aarau im Verbund mit dem Universitätsspital Basel im März 2022 das interdisziplinäre Zentrum für muskuloskelettale und Implantat-assoziierte Infektionen entstanden. Das Zentrum gehört zu den wenigen in der Schweiz, das eine interdisziplinäre Behandlung bei solchen Infektionen anbietet.
Verursacht eine Prothese oder Metallplatte Probleme, berät sich im Zentrum des Kantonsspitals Aarau und des Universitätsspitals Basel ein Team aus Infektiologinnen, Orthopäden und Traumatologen, sowie – abhängig von der Vorgeschichte – auch Expertinnen und Experten aus den Bereichen Plastische und Gefässchirurgie. Das jeweilige Vorgehen wird für jede Patientin und jeden Patienten individuell in wöchentlich stattfindenden Konferenzen von den Fachpersonen besprochen und festgelegt, basierend auf klinisch validierten Behandlungsalgorithmen. Mit diesen Behandlungskonzepten wird die Infektion in mehr als 90 Prozent aller Fälle zur Ausheilung gebracht. Dadurch können die Spitalaufenthaltsdauer betroffener Patientinnen und Patienten verkürzt, zusätzliche Operationen verhindert, der Erhalt eines Implantats ermöglicht und den Antibiotika-Verbrauch verringert werden.