Forschung 
und Innovation

Helfen moderne Bildgebungstechniken, um Patientinnen und Patienten vor operativen Eingriffen besser aufzuklären?

In vielen Spitälern werden Patientinnen und Patienten vor einer Operation mit Hilfe von herkömmlichen Bildverfahren aufgeklärt. In der neurochirurgischen Klinik des Kantonsspitals Aarau wurde jedoch die Erfahrung gemacht, dass dies oft nicht ausreicht, um ein angemessenes Verständnis des vorliegenden Krankheitsbildes und der geplanten Operation zu erzielen.

Mit dem Einzug von 3D-Drucktechnologien und Mixed-Reality-Brillen, welche virtuelle Darstellungen von Objekten im Raum ermöglichen, eröffnen sich auch für die Patientenaufklärung neue Möglichkeiten. Beide Verfahren können dazu beitragen, das Verständnis von Patientinnen und Patienten über den operativen Eingriff und dessen Risiken deutlich zu verbessern. Dies gilt insbesondere auch bei den meist gutartigen Tumoren der Hirnanhangsdrüse. So wird zum Beispiel das Prolaktinom in der Regel medikamentös behandelt. Unter bestimmten Umständen kann aber auch eine Operation als erste Wahl in Betracht gezogen werden, und der entsprechende Behandlungsplan sollte dem Patienten, der Patientin so verständlich wie möglich aufgezeigt werden.

Die vorgestellte Forschungsstudie untersucht bei neurochirurgischen Patientinnen und Patienten mit einem Schädelbasistumor in den nächsten zwei Jahren, welche Form der Patientenaufklärung die Behandlungsmöglichkeiten und deren Risiken auf möglichst verständliche Art und Weise aufzeigt. Die Studie soll zeigen, ob eine Aufklärung mittels herkömmlichen Bildverfahren, mittels 3D-Druck, oder aber ein patientenspezifisches Mixed-Reality-Modell hilft, die Krankheit und die vorgesehenen Therapieverfahren besser zu verstehen. Damit soll die Patientenbetreuung und die Entscheidungsfindung für die entsprechende Therapie besser unterstützt werden.

 

Gut zu wissen: Unsere Forschung soll aufzeigen, ob eine Aufklärung mit Zuhilfenahme moderner 3D-Drucke und Mixed-Reality-Brillen hilft, das Vorgehen bei einer Operation umfassender und verständlicher zu erörtern und so Patientinnen und Patienten bei der Entscheidungsfindung besser zu unterstützen.

 

Studienautorinnen/Studienautoren: M. Huber, M.M. Luedi, G.A. Schubert, C. Musahl, A. Tortora, J. Frey, J. Beck, L. Mariani, E. Christ, L. Andereggen